3. Dezember 2024
GEDICHT ZUM DIENSTAG
Im Gedenken an Hasan Sahin, der vielen so viel bedeutet hat.
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1. Dezember 2024
Hasan Sahin ist tot!
Er hat mit seinem Literaturcafé TARANTA BABU und seiner Person die Welt ein bisschen besser gemacht. Er war Heimat für viele - nicht nur aus Dortmund.
Wir werden ihn und sein sehr besonderes Lebenswerk jeden Tag vermissen. Welch ein Segen, dass er noch vor kurzem zwei späte Auszeichnungen bekommen hat: Zuletzt erhielt Hasan Sahin den Literaturtaler des LiteraturRat Nordrhein-Westfalen für herausragende Verdienste auf dem Gebiet der Literaturförderung in NRW.
30. November 2024
Frühe Weihnachtsfeier
der Dortmunder SPD, Ortsvereine Innenstadt und Südwest im Biercafé am Westpark. Wie üblich wurden einige Jubilare geehrt, es gab ein leckeres Büffet. Und der Landtagsabgeordnete Ralf Stoltze gab in einer kleinen Rede Zuspruch und Geleit und stimmte auf den Wahlkampf ein.
Ein Ritual, das durchs Jahr führt und eine gewisse Stabilität gibt; ein bisschen ist es wie ein Familientreffen.
27. November 2024
Etwas verspätet zum Totensonntag ...
In Marl (genau: Grimme-Preis!) heute die Gräber von "Mama" und "Papa" besucht. Innegehalten. Die Kerze im Grablicht erneuert. Das feuchte Laub unter den Füßen, in den Ohren das Pfeifen des Sturms. Ein Brennen hinter den Lidern und im Gedächtnis all die Geschichten mit diesen beiden tollen Menschen, die auch mir wie Eltern waren. Am Abend dann ein Telefonat mit einer ganz alten Freundin aus Oberhausen. Sie habe, erzählte sie, vor ein paar Tagen mit einer Bestatterin alles für ihre Beerdigung geregelt - sie fühle sich jetzt leicht und frei. - Und jetzt? Muss sie nur noch sterben ..., was, so möge es das Schicksal bitte dringend regeln, gerne noch etwas dauern darf. Macht sie es wie ihre Mutter, hat sie noch zwanzig Jahre.
Wie interessant, von diesem Gefühl von Leichtigkeit, von Freiheit zu hören.
Nach dem Friedhof futtern im Heinehof in Herten. Das Leben muss ja schließlich weitergehen ... Die freundliche Wirtin konnte sich an uns erinnern. Und an Mama und Papa auch. Wir waren ja auch oft genug da. Im Winter am Ofen. Im Sommer draußen unter den mächtigen alten Bäumen. Und in der Spargelzeit, während dieser unterirdischen Jahre der Pandemie, haben wir telefonisch bestellt und das Essen dort - mit Mundschutz - abgeholt.
Meine Güte, das waren Zeiten!
Ein Hoch jedenfalls auch heute auf den Heinehof! Sie haben durchgehalten und kochen gut und bodenständig wie eh und je. Und im Hofladen findet man wunderbare Liköre und Pasteten und eingelegtes Gemüse und vieles mehr. Natürlich auch Wild - Rehrücken, Hirschragout. Nix von der Stange!
26. November 2024
GEDICHTE ZUM DIENSTAG
Schlechtes Wetter?
Novemberblues?
Zeit für den Podcast mit meinen Gedichten!
Hier geht's entlang:
25. November 2024
Orange the world
NEIN! zu Gewalt gegen Frauen!
Auch in Dortmund auf der Bühne an der Reinoldikirche viel Kraft, viel Power. Und viel Regen.
23. November 2024
Startklar zur Mahnwache
Bis zur Wahl jeden Samstag um fünf vor 12 (!) meistens an der Katharinentreppe. Heute im Stadtgarten, direkt neben dem Markt.
Wir singen auch! Viele junge Leute sind von den Omas schwer begeistert.
20. November 2024
Schneeflöckchen, Weißröckchen ...
Uuuh!
Wie schön!
Und schon bin ich im Modus meiner Kinderträume und sause mit dem Holzschlitten über die Hügel im Park. Hier und jetzt: Schneeschippen auf dem Bürgersteig. Kaminofen an, Suppe kochen. Kerzen an. Lesen ...
19. November 2024
GEDICHT ZUM DIENSTAG
aus Ursula Maria Wartmann: "Am Ende der Sichtachse" edition offenes feld 2021
14. November 2024
Noch eine kleine Weile hin ...
aber dann kommen sie auch ins Studio B der Stadt- und Landesbibliothk Dortmund: Die "Nachtkinder in hohen Hüten", erschienen 2023 bei der edition offenes feld unter
der Federführung von Jürgen Brôcan.
Von der Bibliothek werden sie seit heute beworben.
Also: Schon mal ein Kreuzchen in den Kalender machen, ihr Lieben!
Ich freue mich sehr, ich liebe diesen Ort. Ich freue mich auf interessierte Gäste, auf Gespräche und Gefühle und Grenzgänge der Fantasie. Es wird wunderbar werden -
ich weiß es. Und ihr wißt es auch.
12. November 2024
GEDICHT ZUM DIENSTAG
aus Ursula Maria Wartmann: "Gegen acht im Park", edition offenes feld 2020
7. November 2024
Tradition: Gedenkfeier zur Pogromnacht vom 9.11.1938
auf dem Wilhelmplatz in Dorstfeld. Diesmal waren zum ersten mal die im April gegründeten OMAS GEGEN RECHTS dabei. Unser Stand stieß, wie alle anderen auch, auf riesiges Interesse.
Auf dünnem Seil
Die dunklen Amselkörper fallen vom Himmel wie
Fliegerbomben aus einem Flugzeugbauch schlagen
sie in Höfe ein in Gärten kein Mensch mehr sieht
hin im Sommer waren es Spatzen.
Ein neuer Baustein der Apokalypse
mehr nicht die Kehrer fegen und säubern
die Straßen die Autobahnkreisel Balkone
der Altenheime nicht einmal nachts
unter der Decke aus Daunen
gibt es Haftaufschub oder am Ende: Verschonung.
Nachts wird die Geschichte weitererzählt
wenn du das Denken von der Leine
lässt von Schmerz von Gewalt von Lebendrupf
wirst du frieren dein Zittern
wird dich die Nacht entlang tragen
wie auf dünnem Seil zwischen den
Türmen der Stadt dein Zittern wie Espenlaub
spät im Herbst so sagen es die Geschichten
von damals da trugen die Bäume noch Laub
flirrte das Blatt bunt unter dem Tanz der Sonne.
5. November 2024
GEDICHT ZUM DIENSTAG
aus Ursula Maria Wartmann: "Am Ende der Sichtachse" edition offenes feld 2021
4. November 2024
Die "OMAS GEGEN RECHTS"
in Dortmund gibt es seit April 2024, gegründet u.a. von Karin Kesten, Eva Bux und Regina Dinter.
Und nun ist es November. Die Monate gehen ins deutsche Land; wir werden immer mehr, und beim Plenum (einmal im Monat) wird es immer spannender. Es werden Arbeitsgruppen gebildet, um die Ideen und Pläne in kreative Bahnen zu lenken. Ein Banner ist mit finanzieller Zuwendung der Stadt Dortmund schon in Auftrag gegeben worden; weiteres Equipment wie ein Zelt, Tische, Bollerwagen ... wird folgen, dem Amt für Toleranz und Vielfalt sei innigster Dank!
Am 7. November wird das Banner zum ersten Mal zum Einsatz kommen, wenn auf dem Wilhelmplatz in Dortmund-Dorstfeld die Gedenkfeier stattfindet, die an die Pogromnacht vom 9. November erinnert. Auch in Dortmund brannten die jüdischen Gotteshäuser - Beginn hier wie überall einer beispiellosen Vernichtung und Verfolgung jüdischen Lebens in Deutschland. Sechs Millionen (!) Menschen wurden Opfer der Shoa - eine Zahl, die kaum zu denken ist, geschweige denn zu fühlen. Umso mehr gilt es hier und heute Flagge zu zeigen: Jüdisches Leben im Deutschland des Jahres 2024 darf nicht verfolgt, diskriminiert, bedroht sein! Hier nicht. Und nirgendwo!
Damals war Krieg
Unsere Koffer sind ramponiert
randvoll mit dem Schweigen der Mütter
in den staubigen Winkeln der Kirche
zucken im Flammenspiel gemartert
und blutend die Helden
und Heilige haben den Einschlag
der Bomben gehört dem federnden
Schritt der Katzen gelauscht die sich
durch Hunger wühlten wie wir
uns durch unsere Träume
in jeder Sekunde beginnt die Lüge
neu nach der Reue im Kirchenschiff
treiben wir durch unsere Hitze und
durch die taunassen Streuobstwiesen der Angst.
In der Küche hebt der Onkel ein Wolfsgesicht
aus den Händen taucht aus dem dunklen
Grollen der Erinnerung auf. Schwarz unter
den Nägeln, die Knöchel weiß wie Kalk.
Mutter macht Kaffee.
Der alten Hündin fallen die Schritte schwer.
Du atmest so leise nachts, dann muss ich dich wecken.
29. Oktober 2024
GEDICHT ZUM DIENSTAG
aus Ursula Maria Wartmann: "Am Ende der Sichtachse" edition offenes feld 2021
27. Oktober
Goldener Oktober
In Kiel-Holtenau wurde nach acht Jahre Bauzeit von Kaiser Wilhelm II der Nord-Ostsee- Kanal eingeweiht, der im Land zwischen den Meeren die Ostsee mit der Nordsee (Brunsbüttel) verbindet. Viel Verkehr auf dem Gewässer, auch Riesenpötte fahren hier. Der Kanal gilt als die meistbefahrene künstlich angelegt Seeschifffahrtsstraße der Welt.
An den Kais kann man wunderbar sitzen und gucken und träumen - ein sensationelles Wetter machte den Besuch in Holtenau zum Fest.
25. Oktober 2024
Graue Tage im Oktober
24. Oktober 2024
Spaziergang zum Strand
Wieder kein Bernstein gefunden und auch keine Walfischzähne, haha, aber zwei Hühnergötter und das Wrack eines Motorbootes.
Mysteriös!
Unglaublich viele Krebse
Wrack eines Motorbootes
Zur Zeit gibt's viel Dorsch
23. Oktober
Kiel und der Flandernbunker
Kiel, Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein, war schon im deutschen Kaiserreich seit 1871 als Reichskriegshafen weltweit bekannt. Im Zweiten Weltkrieg wurde Kiel mit dem Kriegshafen und seinen Rüstungsproduktionsstätten zur Bunkerfestung ausgebaut. Mit Ende des Krieges waren 35 Prozent aller Gebäude zerstört, weitere 40 Prozent waren beschädigt worden. In der Altsadt blieben nur drei bis vier Prozent der Gebäude von der Bombardierung verschont; sie wurde praktisch neu aufgebaut. Über 150 000 Menschen, darunter viele Kinder, waren evakuiert worden, um ihr Überleben zu sichern.
Erschütternd: Der Flandernbunker am Militärhafen in Kiel, betrieben vom Verein Mahnmal Kilian, der sich Geschichtsvermittlung zur Friedensförderung und Völkerverständigung auf die Fahnen geschrieben hat. Als Zeugnis des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs erlaubt er - auch sinnliche - Einblicke in den von Grauen, Hunger und Todesangst geprägten Alltag der Menschen damals, von denen nicht wenige noch leben und als Zeitzeug*innen berichten können. Der Bunker war von 1943 bis 1944 unter dem Einsatz von Zwangsarbeitern gebaut worden.
21. Oktober 2024
Schwedeneck
im Land zwischen den Meeren. Nicht weit von Kiel ist es wild und lauschig, stürmisch und ruhig, und die Luft fühlt sich klar an und weich wie Seide. Ein Fleckchen
Erde bzw. Ostseestrand, das noch zu erkunden war. Bei vollem Mond ist die See vergleichsweise unruhig - das Wetter changiert zwischen Spätsommer und Herbst. Schön ist es hier.
20. Oktober 2024
Kiel, Ostseekai
Zwei Giganten laufen aus ...
18. Oktober
Schleswig
uralte Stadt an der Schlei gleich um die Ecke.
Verliebt
Glückliches Staunen
am Altar von van Eyk
unsere erste Reise, nach Gent.
Noch sind es zwei
Zimmer im Hotel
noch sind es Träume.
Mein schwankender Stolz
ist mein einziger
Thron meine Krone
das Sehnen nach dir.
Ich heimse dein Lächeln
flink wie eine Beute ein
wie die Zunge des
Salamanders verstecke es
in der Spalte unter den Simsen
damit es mir ganz allein gehört
am Altar von Van Eyck
vor dem sprudelnden
Herzblut des
Gotteslamms.
15. Oktober 2024
GEDICHT ZUM DIENSTAG
aus Ursula Maria Wartmann: "Am Ende der Sichtachse" edition offenes feld 2021
11. Oktober 2024
Es herbstelt ...
Im Garten, im Lieblingscafé ...
8. Oktober 2024
GEDICHT ZUM DIENSTAG
Umlaufbahn
Meeresleuchten unter
dem Mond flackern
Träume wie schwarze
Dochte wir fahren hinaus wir
fischen sie von den Schaumkronen
mit sperrigen Netzen wir
schicken sie in die Umlaufbahn
unserer Hoffnung wir
hoffen auf Rückkehr auf
Rettung hoffen wir.
aus Ursula Maria Wartmann: "Am Ende der Sichtachse" edition offenes feld 2021
5. Oktober 2024
Städel Museum
Frankfurt zeigt:
"Künstlerinnen zwischen Frankfurt und Paris um 1900".
Es gab sie - und wie! Und sie haben sich im Kunstbetrieb behauptet. Sie wurden belächelt, verspottet, ihnen wurde die Fähigkeit schlicht abgesprochen, so groß, so genial zu sein wie die Kollegen. Das Frankfurter Städel am Mainufer zeigt erstmal den großartigen Beitrag, den Malerinnen und Bildhauerinnen schon um 1900 geleistet haben - den heftigen Widerständen zum Trotz. Einige von ihnen prägten später auch die Geschichte des Hauses und der Städelschule als Lehrende und Kunstagentinnen. Zu sehen sind 26 namhafte Künstlerinnen mit rund 80 Gemälden und Skulpturen. Viel zu lange wurden sie der Welt vorenthalten. Noch bis zum 27. Oktober.
und weiter Bilder ...
4. Oktober 2024
Frankfurt in der beginnenden Dämmerung
Magisch!
2. Oktober 2024
ABSAGE !!!
Die RE-BUCH im Ruhrfestspielhaus am 12. Oktober wird leider ohne Maria Braig und mich stattfinden. Das Leben hat ja immer mal die eine und andere Unwägbarkeit - nun ist es, wie es ist.
Schade.
Aber man kann es ja nicht nur live an Büchertischen kaufen, man kann es auch bestellen: Maria Braig / Ursula Maria Wartmann "Drei Kinder und ein kleiner Hund" oder
vielleicht auf die nächste Buchmesse warten ...
... und als kleines Trostpflästerchen ein Herbstgedicht von
Rainer Maria Rilke
zum Niederknien schön!