30. Mai 2022
Ein Denkmal
für die Poesie ...
ein Wortsegel hat Professor Heinrich Popp geschaffen, eine Stahlplastik auf einer gut 300 Meter hohen Anhöhe auf offenem Feld nordwestlich von Sotzweiler - dem
saarländischen Geburtsort des Bildhauers. Die dreizehn Meter hohe Skulptur ist eine weithin sichtbare imposante und überaus faszinierende Landmarke, die, je nach Standort, ihr Erscheinungsbild
und auch das der Landschaft, ändert. Der in Hasborn lebende Lyriker Johannes Kühn hat sein Gedicht "Wolke berührt es" der Stahlplastik gewidmet.
Wir hatten gehofft, den Dichter, geboren 1934, in seinem Heimatort dort zu finden, wo er dem Vernehmen nach täglich dichtend zu finden sein sollte: im
Gasthaus Huth. Aber die Zeit rast und rennt ... Und wir rennen mit - und sind manchmal trotzdem zu spät.
Johannes Kühn kommt kaum noch, schon gar nicht täglich. Die Wirtin legte bedauernd die Stirn in Falten, nahm die Bestelltung auf und brachte zum Trost einen
Zeitungsausschnitt aus der örtlichen Zeitung zum Tisch. Auch schon eine ganze Weile her. Die Süddeutsche schrieb zu seinem 70. Geburtstag, das war 2004: " ... Johannes Kühn, im Dorf Hasborn im
nördlichen Saarland aufgewachsen und bis heute dort ansässig, hat Spott und Verkennung, Seelenkrankheit, frühe Schufterei und späten Ruhm überlebt und ist als Lyriker so etwas wie eine
Legendenfigur geworden ..."
Ein Großer! Ich habe sofort ein Buch - sein vorerst letztes - von ihm bestellt und einen Tag später in der Buchhandlung "Rote Zora" in Losheim abgeholt.
"Und hab am Gras mein Leben gemessen" erschien 2014 bei Hanser. Es ist voller funkelnder Metaphern und sprachlicher Kostbarkeiten.
Mehr unter www.johannes-kuehn.de.